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1239. April 25. o. O.

7. Kal. Maj.

Wlodizlans, Sohn des weiland Herzog Odo, Herzog der Polen, bekennt verliehen zu haben dem Kloster Leubus 3000 Hufen solcher Art, wie in und um Goldberg in dem Lande seines "Bruders" Heinrich sind, in territorio Wellensi, um Lubzesko und Bytin (vergl. o. No. 400, No. 435, No. 472) mit allem Zubehör, auf welchem Gebiete drei Städte angelegt werden sollen, die Dörfer ungerechnet, deren Bewohner das deutsche Recht und Freiheit von allen polnischen Lasten (powoz, prewod, podwoda) haben, desgleichen von Beden und Kollekten, auch von Kriegszügen ausser Landes, während zur Vertheidigung des Landes die Inhaber von Lehnhufen auf eigene Kosten dienen sollen. Die Gerichte, auch in Kapital sachen, stehen dem Vogte des Abtes zu, der auch die placacio ganz zieht. Bei einem Streite zwischen einem Deutschen und einem Polen, der vor dem Kloster vogte nicht entschieden werden kann, entscheidet der Herzog bei seiner Anwesen heit auf einer der nächstgelegenen Burgen. Das Kloster soll sein eigenes Münzrecht haben. Volomus eciam, ut lacus et aque alie, que sunt in supradicto territorio in numero mensurabili 3000 mansorum supra dictorum, nullo modo habeantur, sed pleni per se ab eadem domo perpetuo conserventur (so auch im ältesten Kopialb. f. 38 b.).

Z. Paul Bischof von Posen, Balduin dec. Gnezn., Vitosl. dec. Pozn., Cristin cust. Gnezn., Pet. archid. Poznan., Cezaerad cast. Gneznicens, Bogussa cast. de Wellen u. a. V.

Büsching 161, nach dem Or. Staats-Archiv Leubus 70 mit dem Reitersiegel des Herzogs, ferner Cod. dipl. major. Pol. I. 184. Die vielen Fragezeichen im Abdruck beziehen sich meist auf leicht erkennbare falsche Worttrennungen des vielfach incorrekten Originals, statt proveture ist zu lesen provenire. Für die Echtheit der Urkunde und des Siegels möchte nicht zu bürgen sein, doch stammt die Handschrift in jedem Falle aus dem XIII. Jahrhundert. Ganz dasselbe gilt von No. 534.

Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.